Destiny und der Hype – Ein Kommentar

Wer in den letzten Tagen hin und wieder in der Destiny-Community auf Wanderschaft ging, der sollte mitbekommen haben, dass Destiny 2 nun endgültig und offiziell angekündigt wurde. Einen genauen Bericht dazu findet ihr natürlich hier.

 

Wo steht Destiny heute?

Tatsächlich sind wir weit gekommen. Destiny, die Community, auch wir, der Destinyblog. Bald 3 fantastische Jahre im Universum der Hüter. Mit den allseits bekannten Höhen und Tiefen kreuzten wir die Wege mit Gegnern wie Atheon, Crota, Oryx und Aksis. Und dies sind nur die Größten. Wer erinnert sich noch an Skolas, Omnigul, Phogoth oder das Herz des Schwarzen Gartens? Blickt man auf die letzten Jahre zurück, ragen sie fast wie Legenden heraus. Jene, die das Spiel bis in seine kleinsten Details und hässlichsten Fehler gelebt haben, blicken heute hin und wieder gerne in eine lustige Zeit des Spielspaßes, wie Frustes, zurück. Am besten natürlich, wenn man ihn mit seinen Hüter-Kameraden erleben durfte. Wer erinnert sich nicht an das erste Mal, als Atheon unter der geballten Feuerkraft des Teams zusammenbrach und lautes Geschrei den Chat flutete? Sicher, nicht jeder mochte Destiny und auf dem Weg haben wir sehr viele Hüter verloren, die dieses Spiel einst geliebt hatten, wie andere es noch heute tun. Einige schwere Fehlentscheidungen und zum Teil auch schlechtes Marketing sorgten für den Abgang tausender alter Gefährten und auch heute ist der Aufruhr bei jedem Patchnote schon beinahe vorprogrammiert.

Trotzdem sind jene, die Destiny bis heute treu geblieben sind, doch immer wieder gerne in Bungies noch so jungem Universum unterwegs. Und wenn es auch nur ein paar, manchmal auch recht frustrierende, Runden im PvP sind. Wir vom Destinyblog treffen uns noch heute gerne zum Eisenbanner oder spielen die alten Raids, einfach weil es an die schöne Zeit erinnert. Doch jede Geschichte geht irgendwann ihrem Ende entgegen. Ganz gleich, ob Bungie für uns noch ein kleines Geschenk zum Abschied vorbereitet, die Zeiten von Destiny sind langsam aber sicher gezählt und voller Hoffnung und frohen Mutes steuern wir zusammen mit Bungie das nächste Abenteuer an. Destiny 2 naht.

Die Gerüchteküche brodelt wieder

Natürlich sind die Fans aus dem Häusschen, Youtube-Kanäle explodieren bei dem kleinsten Leak und ist dessen Echtheit auch noch so unwahrscheinlich. Einige behaupten sogar schon im Einzelnen zu wissen, worum es gehen wird, dabei beruhen auch diese Annahmen meist nur auf Schätzungen und Erwartungen. Und da wären wir auch schon gleich beim Thema. Wir alle kennen Destinys Vergangenheit, wir alle lieben und hassen sie. Wir erinnern uns an unsere persönlichen Höhe- und Tiefpunkte und dabei stelle ich mir als Autor, Hüter, Gamer, eine schlichte Frage:

Kann Destiny 2 den Erwartungen seiner Fans gerecht werden?

Wie verhällt es sich so mit dem Hype? Wie kommt er zustande und vom wem geht er aus? Gehen wir alle mit gemischten Gefühlen dem Release von Destiny 2 entgegen? Sicher gibt es einige, die Destiny 2 mit einem müden Lächeln betrachten, in der Überzeugung, die Fortsetzung wird nur eine weitere Enttäuschung in den Regalen der Zocker werden. Aber gibt es auch jene, die der Überzeugung sind, Destiny 2 könne gar nichts anderes werden, als ein unumstrittender Erfolg? In der trockenden Theorie steht der Hype an einer Sache oder einem Event für nichts weiter als ein von Massenmedien aufgebauschtes und durch übertriebene Nachrichten gepushtes Phänomen, um gezielt Werbung für das eigene Produkt zu betreiben. Und sicher, wer die letzten Nachrichten, gerade auch von Activision, verfolgt hat, der weiß, was die Hüter im zweiten Ableger ihres Universums erwarten soll. Eine packende, kinoreife Story, Charaktere, die einem in Erinnerung bleiben sollen. Innovatives Gameplay. Das alles löste den Hype in den Community-Reihen aus, bevor überhaupt erstes Ingame-Material veröffentlicht wurde und natürlich sind auch wir vom Destinyblog gespannt wie ein Flitzebogen. Gerade uns juckt es in den Fingern, wenn wir neue, hoffentlich interessante Infos für euch aus allen Ecken des Internets zusammekratzen müssen. Da brennen wir natürlich darauf, endlich wieder frisch verpackte AAA-News für euch vom Stapel rollen lassen zu können.

Vorsicht ist geboten

Allerdings darf auch nicht unausgesprochen bleiben, welche Gefahr mit einem von den Fans zelebrierten Hype einhergehen kann. Schon vor dem Release von Destiny 1 war dieser enorm. Sicher, immerhin sprachen wir von Bungie. Schöpfer einer der Videospielhelden unserer Zeit, der sich mühelos mit Kultfiguren wie Mario, Kratos oder Marcus Fenix einreihen kann. Selbst wenn ihr auf der Playstation oder Nintendo spielt, den Master Chief Spartan Sierra 117 sollte jeder zumindest kennen, der sich Gamer nennen möchte und da war es kein Wunder, dass man von den Schöpfern Halo’s mehr erwartete, als ein einfaches Spiel für ein paar Stunden. Und dann auch noch ein MMOFPS? Das konnte doch nur gut werden. Aber war dem so? Wenn wir uns einmal zurückversetzen und außer Acht lassen, weshalb Destiny für uns persönlich einfach ein tolles Erlebnis gewesen ist, war Destiny aus objektiver Sicht nicht so gut wie zum Scheitern verurteilt? Nicht, dass es ein Flopp wurde, immerhin wird Destiny trotz sinkender Spielerzahlen noch heute aktiv gezockt. Vor knapp 9 Monaten soll es noch über 30 Millionen aktiver Hüter weltweit gegeben haben, auch wenn diese Zahlen heute natürlich nicht mehr ganz aktuell sein sollten. Aber die Frage bleibt, ob die Gamer sich von Bungies Namen und zu hohen Erwartungen nicht selbst die Vorlage dafür gezeichnet hatten, dass sie am Ende mehr Grund zu Unmut als Freude gehabt haben sollten. Es muss keiner mehr an die fehlende Story erinnern, den Mangel an Content oder Bungies unzureichender Erfahrung im MMO-Bereich. Dass es vielleicht eine Frechheit war, Content, der zuvor im fertigen Spiel gewesen sein soll, herauszuschneiden und für zusätzliches Geld an die Fans zu verkaufen, sei mal dahingestellt. Richtig leicht hatte es Destiny mit seinen Genre-Vorreitern wie WoW nun auch nicht. Die Gamer aus dem MMO hatten zumindest eine kleine Vorstellung darüber, wie Destiny auszusehen hatte. Manche dachten an ein WoW im Weltraum, andere an ein Halo als Open World. Letztenendes ist es wohl keins von beidem geworden, mehr etwas dazwischen. Enttäuschte Gamer wendeten sich ab, doch Destiny ging seinen Weg, dank zahlreicher Fans, die an das Potenzial dieser Schöpfung glaubten. Und tatsächlich wurde es besser, auch wenn es mir persönlich so vorkommt, als würde sich Destiny in seinen letzten, kräftigen Atemzügen noch ein wenig dahinschleppen, bevor es die Verantwortung des Universums endlich an sein kleines Geschwisterchen abgeben kann. Letztenendes würde ich als jemand, der Destiny seit der Beta als Hüter, aber auch als Involvierter begleitet hat, behaupten, Destiny hatte meist mehr mit den Ansprüchen und den unerfüllten Erwartungen zu kämpfen, als mit seinen eigentlichen Problemen, die es zu beseitigen galt. Bei einer Spielerzahl, die bis in die dutzenden Millionen geht, ist es sowieso unmöglich, jeden zufriedenzustellen. Und so hatte Destiny einen beschwerlichen Weg zu gehen – bis zu dem Punkt, an dem wir heute stehen.

Zukunft ist Vergangenheit?

Aber wie sieht es heute aus? Stehen wir heute an demselben Punkt wie damals? Da Destiny 2 noch in diesem Jahr erscheinen wird, stehen die Weichen ähnlich wie vor knapp 3 Jahren. Mit ein wenig Glück ist davon auszugehen, dass spätestens auf der E3 2017, die dieses Jahr vom 13. bis zum 17 Juni in Los Angeles stattfindet, erstmals Gameplaymaterial gezeigt werden wird. Gerüchte über eine komplett offene Spielwelt lassen bereits heute schon die Herzen der Hüter höher schlagen. Das Stichwort hierbei ist „Mehr“. Mehr Quests, mehr Möglichkeiten, mehr begehbare Welten, mehr, mehr, mehr. Gepaart mit einer kinoreifen Story und tollen Charakteren. Mit dem eigenen Hüter aus Destiny und euren Hüterkollegen an der Seite sich in neue Abenteuer stürzen. Welcher Destiny-Fan rutscht da nicht ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her? Und dennoch. Laufen wir nicht Gefahr, denselben Fehler erneut zu begehen? Sollten wir nicht kurz in uns gehen und überlegen, ob das, was Activison dort groß ankündigt, auf den derzetigen Konsolen überhaupt realisierbar ist? Leistungsstärkere Konsolen wie Microsofts Project Scorpio erscheinen dieses Jahr noch zu spät, als das Destiny 2 auf diesem Leistungsniveau grunddesigned werden könnte. Das kann maximal nachgepatcht werden. Natürlich wünschen wir uns alle das, wovon Activision und Bungie so schwärmen. Immer wieder wird erwähnt, beiläufig natürlich, auf was für fantastische Features wir uns in Destiny 2 freuen dürfen. Aber ich finde, man sollte diese lauten Posaunen mit Vorsicht genießen. Denn zu hohe Erwartungen sind genau das, was Destiny nach Release einige schwerwiegende Sorgen bereitet hatte. Natürlich soll man sich freuen und spekulieren, das macht die Warterei auch irgendwo aus. Auch wir vom Blog können es kaum erwarten, bis es endlich weitergeht. Nur sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren, was am Ende wirklich realisierbar ist und was einfach nur der Feder eines engagierten Marketingmanagers entsprungen sein könnte. Wir würden uns am Ende dieses kleinen Artikels aus der Reihe natürlich über den ein oder anderen Kommentar von euch freuen, wie ihr die Geschichte um den Hype „Destiny“ seht. Seid ihr vollkommen davon überzeugt, Destiny 2 könne nur fantastisch werden oder vielleicht doch ein wenig skeptisch? Geht ihr die Geschichte vorsichtig an oder freut ihr euch einfach nur auf die Fortsetzung? Dieser Kommentar sollte vor allem zum Nachdenken anregen und euch keine Meinung eintrichtern. Natürlich könnt ihr meine Sicht der Dinge auch als absoluten Nonsens abtun. Über den ein oder anderen geschriebenen Gedankengang zu diesem Thema von euch würden wir uns dennoch freuen.

Bis dahin, seid zielsicher und guten Loot, Hüter, wir halten euch auf dem Laufenden – euer Swift.

1 Comments
  • HoffnungStirbtZuletzt
    13. Februar 2017

    Ich finde den Artikel gut und auch ich bin etwas skeptisch. Aber ich freue mich dennoch sehr, wenn D2 endlich erscheint. Hoffentlich besser, größer, weiter und schnell 😀

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