Destiny 2 – Aktuelles PvP-Feedback von Bungie
Bungie hat am 03. August einen umfassenden „State of the Game“ Blog veröffentlicht und sich dabei ausführlich zum PvP-Bereich geäußert. Die Aussagen enttäuschen.
Ungehörtes Feedback
Der Schmelztiegel ist seit fast 9 Jahren ein fester Bestandteil von Destiny. Ja es stimmt, dass Destiny keinen PvP-Fokus hat, aber trotzdem hat die Spieler VS Spieler Erfahrung im Laufe der Jahre zahlreiche Updates, Verbesserungen und Verschlechterungen erlebt. In den letzten Monaten bzw. im letzten Jahr ist es aber immer ruhiger geworden und die PvP-Community hat das Gefühl, dass sie ihr Feedback in einen schwarzen Abgrund schickt, wo es ungehört verhallt. Bungie hat sich jetzt endlich ausführlich zum PvP geäußert und die Aussagen bestätigen leider größtenteils das Gefühl der PvP-Community.
Bungies Antwort im Detail
Eine der häufigsten Fragen im PvP-Sektor ist die nach neuen Maps. Dazu hat Bungie folgendes zu sagen:
„Das häufigste Feedback, das wir erhalten, ist, dass es einfach nicht genug neue PvP-Inhalte, insbesondere neue Maps, gibt. Um die Erwartungen zu erfüllen, ist unsere Studiostruktur so aufgebaut, dass sie eher übergreifende PvP-Updates (…) unterstützt, als sich ausschließlich auf Maps zu konzentrieren. Wenn wir unsere Ressourcen auf die Erstellung neuer Schmelztiegel-Karten konzentrieren, haben wir den Nachteil, dass die Kapazitäten mehrerer Teams auf Arbeiten verwendet wird, die zu einer Vielzahl von Erlebnissen beitragen, die den Spielern ebenfalls am Herzen liegen, wie z. B. neue Inhalte für Story- oder Exo-Missionen, Kernaktivitäten, die die Grundlage jeder Saison bilden. Auch die Wiedereinführung von neu gestalteten Maps erfordert eine umfangreiche Portierung auf die neueste Version von Destiny 2, was zusätzliche Ressourcen erfordert, um sicherzustellen, dass die Maps für mehrere Spielmodi und Spielstile über Jahre hinweg korrekt funktionieren.“
Die Logik hinter diesem Argument ist nachvollziehbar, wirkt aber trotzdem wie ein Schlag ins Gesicht der Community. „Wir wissen, was ihr wollt, geben es euch aber nicht!“ Ja Ressourcen-Management, gerade im Tech-Bereich, ist ein großes Business-Thema und man kann Entwickler nicht ohne weiteres hin und her schieben oder zeitweise zusätzliche Personen einstellen aber nach so vielen Monaten ohne neue Maps, wird diese Aussage die PvP-Community endgültig vor den Kopf stoßen. Immerhin gibt es einen kleinen Lichtblick, der evtl. ein paar Spieler ein bisschen versöhnen wird.
Was kommt als nächstes?
Mit dem Start von Saison 22 am 22. August werden einige neue Inhalte und Anpassungen ihren Weg in den Schmelztiegel finden.
Neue Map „Multiplex
Es kommt tatsächlich eine komplett neue Map im Design des Vex-Netzwerkes:
„Für unsere neueste Map wollten wir eine asymmetrische Karte erstellen, die eine Vex-Umgebung als Kulisse nutzt und sich für mehrere Spielmodi eignet. Da das Vex-Netzwerk im Laufe des Jahres von Lightfall eine so wichtige Rolle in der Geschichte spielt, hatten wir das Gefühl, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um diese Karte zu liefern.
Obwohl viele von uns über eine Vex-Karte für den Schmelztiegel nachgedacht hatten, bestand die Herausforderung bei diesem Design darin, dass es den Spielern möglicherweise an Orientierung im Spielraum mangelte. Wir dachten, die Mars-Palette in den Bereich des Vex-Netzwerks zu bringen, wäre ein großartiger Weg, dies zu mildern und gleichzeitig ein eindrucksvolles Aussehen hinzuzufügen. In narrativer Hinsicht befindet sich der Raum in der Mitte des Unendlichen Waldes, und das ist es, was ihr in Aktion sehen werdet. Im Showcase wird es Material zu dieser neuen Karte geben.“
Neuer Modifikator „Checkmate“
Viele Spieler empfinden den Schmelztiegel als zu Fähigkeiten-dominiert und dass das Gun-Play kaum noch eine Rolle spielt. Dieser Modifikator geht nun stärker in die entgegengesetzte Richtung:
- Modifizierter Primärwaffen-Schaden
- Mehr Lebensenergie für Hüter
- Abklingzeiten für Fähigkeiten verlängert
- Spezialmunition kann nur im Spiel erkämpft werden und droppt nicht von besiegten Gegnern
Das Ziel sind längere Kämpfe, die Skill und Konsistenz belohnen sollen.
Checkmate wird als Modifikator im Schmelztiegel-Labor in den Wochen 5-10 der neuen Saison verfügbar sein:
- Die ersten zwei Wochen wird „Checkmate-Control“ gespielt
- Die zweiten zwei Wochen wird „Checkmate-Survival“ gespielt
- Die letzte Woche wird „Checkmate-Rumble“ gespielt
Neuer Modus „Relikt“
Der Wunsch nach neuen PvP-Modi ist ebenfalls ein fester Bestandteil des PvP-Community-Feedbacks. Hier geht es meistens um Modi-Wünsche, die strategisches Team-Play oder hoch-kompetitive Begegnungen kleinerer Teams in den Fokus stellen. Bungie liefert nun einen neuen Modus, der absolut nichts mit diesen Wünschen gemein hat. Relikt ist ein „Party-Modus“ bei dem die bekannten PvE-Artefakte wie das Relikt aus der gläsernen Kammer oder die Sense aus der Saison der Heimgesuchten gegen andere Hüter eingesetzt werden können:
- Spieler laden ihre Relikt-Energie auf, indem sie Gegner mit ihrem normalen Loadout besiegen
- Ist die Relikt-Energie voll, kann sie bei einem Relikt-Depot verwendet werden, um eines der Relikte zu erhalten
- Es gibt Punkte, wenn man gegnerische Relikt-Träger besiegt oder gegnerische Hüter mit dem eigenen Relikt
„Relikt“ wird als Modus im Schmelztiegel-Labor in den Wochen 1-4 und der 11 Woche verfügbar sein.
Matchmaking-Anpassungen
Ein Dauerbrenner der Unzufriedenheit, der die PvPler immer beschäftigt: Das Matchmaking. Für die einen ist es gut, für die anderen ist es schrecklich. Bungie hat weitere Verbesserungen versprochen:
„Wir bemühen uns ständig, das Matchmaking zu verbessern, und in Saison 22 ändern wir unsere lockeren, fähigkeitsbasierten Matchmaking-Einstellungen für Kontrolle und Eisenbanner. Diese neuen Einstellungen sollen die Matchmaking-Zeiten und -Erfahrungen für Spieler verbessern, die sich am oberen oder unteren Ende des Skill-Spektrums befinden, sowie für Spieler, die in Regionen oder zu Zeiten mit weniger verfügbaren Mitspielern spielen.“
„Das Team fügt außerdem ein lockeres Fireteam-Matchmaking zu den Schmelztiegel-Rotatoren, einschließlich der Labore, hinzu, um sicherzustellen, dass die Spieler gleichmäßig gegen ähnliche Fireteam-Größen gematcht werden, ohne dass eine Freelance-Funktion erforderlich ist. Außerdem werden wir ein Problem mit dem Lobby-Balancing angehen, das dazu führen kann, dass Spieler ab bestimmten Skill-Stufen falsch zugeordnet werden.“
Auf dem Papier klingt es, wie meistens, erstmal gut aber warten wir die Ingame-Erfahrung ab.
Ausblick auf Saison 23
In der übernächsten Saison soll es weitere Neuerungen geben:
- Neuer Eisenbanner-Modus
- Neues Häkke Strang-Impulsgewehr als neue Comp-Belohnung
- Rückkehr der Map „die Zitadelle“
Fazit
Puh, das ist schwierig. Die Logik hinter Bungies Plänen und Argumenten ist eigentlich klar und macht Sinn, ist aber gleichzeitig zum aktuellen Zeitpunkt eine enorm bittere Pille für die PvP-Community. Das Gefühl, dass Feedback gehört wird (we’re listening) geht aufgrund der vorgestellten Pläne nun endgültig verloren. Das Bisschen, was Bungie noch für PvP tut, geht fast vollständig an Jahren des Feedbacks vorbei. Die Stimmung war schon lange im Keller aber dieser State of the Game Post hat die Kellertür zugeschlagen und den Schlüssel weggeworfen. Bleibt nur zu hoffen, dass auf dem Showcase in drei Wochen ein paar mehr Infos zu PvP kommen, die wenigstens einen Funken Hoffnung zulassen. Immerhin steht eine neue Map kurz vor der Veröffentlichung.
Was denkt Ihr? Lasst es uns wissen und bis dahin wie immer viel Spaß und guten Loot!
Max (revrhyme)