Neues Story-Telling: „Flashpoints“, Meilensteine und Co
Destiny 2 will neue Wege gehen, um die Story dynamischer in die Welt zu packen – Hüter entdecken die Geschichte selbst.
Doch wie war das denn genau in Destiny 1? Was war eigentlich das Problem!? Ein persönlicher Kommentar!
Einer der größten Mängel in Destiny 1 war und ist das Storytelling. Sei es die Erzählung mittels der Grimoire-Karten oder auch die (im Spiel übermittelte) unausgereifte Story, welche mehr Fragen aufgeworfen hat, als sie beantwortet hat. Das Problem war, dass die Geschichte, die im Spiel erzählt wurde, nicht ansatzweise mit dem Potenzial des Universums, welches in den Grimoire-Karten verdeutlicht wurde, mithalten konnte.
Natürlich ist die Geschichte von Destiny an sich einfach grandios. Jeder, der die Grimoire gelesen oder unsere Zusammenfassungen zu spezifischen Themen daraus gelesen hat, weiß das. Oder jemand der sich intensiver mit dem YouTube Kanal von Andy Edition oder dem englischsprachigen Lore-Master MyNameIsByf befasst hat. Wer das noch nicht getan hat, dem kann ich nur ans Herz legen, das an dieser Stelle zu tun. Denn was sich hinter Destiny versteckt, ist einfach fantastisch!
Destinyblog: Die Lore hinter Destiny! (Sehr zu empfehlen sind die Bücher der Trauer, die Geschichte der Schar)
Andy Edition: Destiny Lore-Videos und mehr!
MyNameIsByf: Englischsprachige Destiny Lore-Videos und mehr!
Das Problem ist: Die Geschichte von Destiny ist verdammt komplex, vielseitig, ausführlich. Das alles in ein Spiel zu packen, ist nahezu unmöglich. Die Idee, Hintergrundinformationen (die es zu tatsächlich fast jedem Gegner, jeder Rasse, jeder exotischen Waffe, jedem NPC usw. gibt) in die Grimoire-Karten zu packen, ist grundsätzlich gar nicht so schlecht, wie wir denken. Denn so kann man sich im Spiel auf das Wesentliche konzentrieren und wer mehr wissen will, kann sich über konkrete Themen informieren und so tiefer in die Geschichte eintauchen. Bungie hat aber den Fehler gemacht, sich zu sehr auf die Karten zu fokussieren.
Sind wir mal ehrlich: Wieso sollte man die Grimoire lesen, wenn die Geschichte des Grundspiels einen einfach nicht packt?
Und da ist das Problem. Der Spagat zwischen dem, was im Spiel erzählt werden muss und dem, was in die Grimoire gehört, ist grandios fehlgeschlagen (wir reden hier erstmal nur von Vanilla Destiny). Die Grimoire beinhalten jegliche interessante Geschichten, während das Spiel ohne roten Faden vor sich hin vegetiert. So sehr wir Destiny auch lieben, das ist ein gewaltiges Problem des ersten Teils gewesen.
Sehen wir uns nun Jahr 2 an, sehen wir, dass Bungie zugehört hat. Zwar gibt es weiterhin viele Informationen in den Grimoire (und die Bücher der Trauer sind der absolute Wahnsinn!), aber die Geschichte der Erweiterung „König der Besessenen“ wurde im Spiel durch packende Videosequenzen und Informationen im Spiel selbst sehr gelungen erzählt. Von den beiden bis heute nicht aufgelösten Cliffhangern am Anfang und am Ende wollen wir gar nicht reden (Bungie, ich hasse dich! <3)! Auch in Jahr 3 mit der Erweiterung „Das Erwachen der Eisernen Lords“ wurde dort angeknüpft. Natürlich war die Erweiterung nicht ansatzweise so ausgeprägt, wie die erste große Erweiterung, aber der Stil wurde beibehalten – warum auch nicht?! Insgesamt fehlt natürlich dennoch ein wenig, denn das Grundspiel hat einfach zu viele Grundlagen vermissen lassen, aber der Weg von Bungie ist der Richtige. Und das macht Lust auf mehr! (Dennis)
Laut Bungie soll in Destiny 2 damit nun Schluss sein.
„In Destiny 2 nimmt man alles, was man aus dem ersten Teil kennt und verpackt es in einem neuen, verbesserten und eleganterem Stil.“
Es soll eine bessere Geschichte erzählt werden. Und es soll eine Geschichte besser erzählt werden.
Laut IGN muss man sich keine wirklichen Sorgen um die Story machen – sie haben bereits genug Zeit mit Destiny 2 verbracht und die Entwickler hätten oft genug betont, das eine sehr gute Story zu ihrem Hauptziel gehört.
Momentan wissen wir noch nicht viel zur Story – grob gesagt:
„Ghaul hat das Licht der Hüter gestohlen, auf jedenfall viel kaputt gemacht und mit Sicherheit ein paar Unschuldige getötet. Grund genug für Rache gibt es also!“
Für ein besseres Verschmelzen der Story mit Spiel und Umwelt hat sich Bungie neue Ideen einfallen lassen. Auf Nessus z.B. wird es eine Sidequest geben, die euch auf die Suche nach Tagebüchern früherer Kolonisten schickt. Diese Tagebücher dokumentieren die Ankunft dieser Menschen und deren Erlebnisse und Herausforderungen auf dem neuen Planeten.
Es werden also Elemente der Geschichte entdeckt, ohne einen Blick auf Grimoire-Karten werfen zu müssen. Außerdem wird es sogenannte Flashpoints geben, sie sollen die Spieler dazu animieren, einen Abstecher auf die Planeten zu unternehmen.
In jeder Woche wird ein neues Ziel aktiviert – schließt hier Aktivitäten ab oder absolviert Events, um Loot zu bekommen.
Oder steht ihr mehr auf PvP? Dann wird das neue Call to Arms – Event genau das richtige für euch sein.
All diese Events gehören zum neuen Meilenstein-System in Destiny 2. In diesem System werden eure nächsten Ziele und Aufgaben angezeigt, es soll euch den Fortschritt im Spiel einfacher machen. Zudem erfahrt ihr bereits in der Missions-Übersicht, welche Belohnungen auf euch warten – cool, oder?
„Es geht immer darum, den Weg durch das Spiel nachvollziehbarer zu machen“
Ein neues System, welches die Grimoire-Karten ersetzt! Doch kann es das auch? Der nächste persönliche Kommentar!
Dieses neue Meilenstein-System ersetzt also die Grimoire-Karten, die Geschichten hinter der Geschichte werden jetzt im Spiel erzählt. Doch jetzt greife ich mal meinen Aspekt von oben wieder auf. Die Grimoire haben so viel Hintergrundgeschichte erzählt, dass es im Spiel einfach nicht möglich gewesen wäre, das alles unterzubringen. Durch die schlechte Umsetzung hagelte es (berechtigterweise) jede Menge Kritik am ersten Teil.
Doch schafft es das neue System jetzt auch, die Grimoire vollständig zu ersetzen?
Das Spiel soll vollgeladen mit Story sein. Das muss es jedoch auch, wenn man bedenkt, wie viele Hintergrundinformationen es in den Grimoire des ersten Teils gab und wenn diese jetzt im Spiel aufgegriffen werden sollen. Wenn Bungie das schafft, Hut ab!
Oder entschlackt Bungie die Geschichte hinter Destiny so extrem, dass viele lose Fäden aufgrund des Fallenlassens der Grimoire einfach nicht mehr aufgegriffen werden? Das wäre sehr enttäuschend, Bungie! Warum? Eine kurze Erklärung:
Natürlich ist das neue System ein riesiger Fortschritt gegenüber dem ersten Teil. Es hebt das Story-Telling des Spiels auf ein ganz anderes Level. Und das ist gut so! Aber jetzt macht doch bitte keine halben Sachen! In Destiny 1 wurde ein großes Grundgerüst gebaut, viele Story-Stränge wurden angefangen zu erzählen, die unbeantwortet blieben. Sie wurden in den Grimoire ausführlicher behandelt, Story-Fans sind voll auf ihre Kosten gekommen, wenn sie wollten. Doch jetzt muss es weiter gehen. Bungie selbst sagte, dass Destiny 1 sozusagen der Story-Auftakt war, alles wurde eingeführt und vorgestellt. Nun kann man Geschichten erzählen. Dann erzählt sie jetzt bitte auch! Wir wollen jetzt, dass das Grundgerüst weitergeführt wird. JEDER Aspekt davon, jeder angefangene Story-Strang! Ich hätte mir gewünscht, dass es zusätzlich zu dem neuen System weiterhin Grimoire-Karten gegeben hätte. Die die Geschichte noch weiter erzählen. Sodass man im Spiel abgeholt und von den Grimoire mitgenommen wird. Das hätte auch für Bungie einiges vereinfacht. So erwarte ich, dass das Spiel selbst es schafft, mich genau so tief in die Geschichten hinter der Geschichte eintauchen zu lassen, wie es die Grimoire immer getan haben. Und das ist schwierig, das weiß ich. Aber die Erwartungen habe ich nun mal und das hat sich Bungie selbst zuzuschreiben.
Versteht mich nicht falsch, ich freue mich wie ein kleines Kind auf Destiny 2. Und ich vertraue Bungie auch, dass sie diese Erwartungen bezüglich des Story-Tellings erfüllen. Aber ich weiß auch, wie intensiv und tiefgehend die Grimoire waren, denn ich bin ein Fan von ihnen gewesen. Und der Fakt, dass zum Beispiel die Geschichte der Fremden Exo nicht mehr fortgeführt wird, lässt mich ein wenig Angst haben.
Destiny ist ein Universum mit so vielen interessanten Geschichten, die noch nicht erzählt wurden, die nur angedeutet wurden – und genau über diese Geschichten will ich mehr erfahren! Und das in einer Qualität, die ich von Bungie gewohnt bin. Es ist schwierig, denn viele Spieler wollen gar nicht so intensiv in die Story eintauchen, wie ich das gerne möchte. Und deswegen wäre die Möglichkeit, sich freiwillig in die Grimoire einzulesen, weiterhin eine sehr gute gewesen. Die Umsetzung hätte nur überarbeitet werden müssen. Dass die Lore an sich jetzt im Spiel vorzufinden ist, ist ne geile Sache – jetzt muss es aber vernünftig umgesetzt werden. (Dennis)
Das Level-System in Destiny 2 bleibt ein Mysterium!
Unbekannt ist weiterhin, wie das Leveln in Destiny 2 vor sich geht. Laut IGN ist Bungie noch dabei, sich festzulegen, wie der Fortschritt funktioniert. Es ist unbekannt, ob es noch ein Lichtlevel geben wird.
Wir sind total gespannt, was wir ab Dienstag in der Beta erleben dürfen und wohin die Reise geht. Bis dahin und bis zu Veröffentlichung am 06. September kann noch so einiges passieren und das ein oder andere Geheimnis gelüftet werden. Für euch bleiben wir natürlich weiterhin am Ball.
Olly und Dennis, out!