Destiny 2: Sind die Erwartungen zu hoch?

Auch die kommenden Versprechen Bungies sorgen für weiteren Unmut – zurecht? Ein persönlicher Kommentar!

Mit der neuen Update-Ankündigung vom 29. auf den 30. November hagelte es erneut Kritik aus allen Ecken und Enden. Doch wie weit sind diese Kritiken noch mit dem angebrachten Erwartungslevel vereinbar?

Starten wir einen Rückblick.

Destiny 2 wurde seitens Bungie als ein Ableger der „Serie“ angekündigt, welcher im Gegensatz zu Destiny 1 neue Wege gehen sollte. Was damit gemeint war, darauf mussten Hüter aus aller Welt lange Zeit warten, denn Bungie war in dieser Zeit – wie eigentlich schon immer – nicht gerade dafür bekannt, mit Ankündigungen um sich zu werfen. Tatsächlich wurden die ersten Details erst nach und nach bekanntgegeben, als Destiny 2 bereits in den Startlöchern stand. Abgesehen von den vagen Theorien und Halbaussagen, berichteten wir erstmals am 13. August, also kurz vor der Gamescom, von wirklichen, greifbaren Inhalten aus Destiny 2. Von da an ging es dann Schlag auf Schlag. Erste Abenteuer wurden auf Youtube veröffentlicht, mehr Trailer rollten an und irgendwann war es dann auch so weit. Die Beta lassen wir hier mal außen vor.

Und tatsächlich wurde dem ein oder anderen Hüter wieder warm ums Herz. Sicher wurde auch schon von Beginn an Kritik geäußert, bevor Destiny 2 überhaupt den Weg in die Konsolen und später auch den PC fand. Dass das mühselig gesammelte Equipment nicht behalten werden dürfte,  war eines davon. Sicher eine Tatsache, die vielen missfallen hat.  Immerhin hat Bungie das Storytechnisch gut verpackt und nicht einfach einen kommentarlosen „Reset“ durchgeprügelt. Kurz darauf lernte Destiny 2 dann auch seine ersten Schritte. Es wurde gespielt, gesucht, entdeckt und gesammelt. Viele positive Dinge, welche von Bungie auch genau so gewollt waren, wurden gelobt und herausgehoben. Eine Woche nachdem die meisten den ersten Content, namentlich die Storymissionen, Abenteuer, ein paar PvP-Runden gespielt und einen großen Teil des Gears gefarmt hatten, wurden die kritischen Stimmen, welche anfangs noch leicht überhört wurden, aber immer lauter. Die Story sei zwar gut, aber nicht fordernd genug. Ghaul käme nicht die verdiente Aufmerksamkeit und erst recht kein würdiger Bossfight zu. So habe man ihn doch während der Promotionkampagne derart aufgeplustert und sich alle Mühe gegeben, ihm einen authentischen Charakter zu verpassen, nur um ihn dann in einem kurzweiligen – aber gigantisch inszenierten – Kampf am Ende der Story den Rest geben zu können.

Hierbei war die Community noch leicht geteilter Meinung. Mir vom Blog zumindest war schon irgendwie klar, dass Ghaul nichts weiter als ein kleiner Zwischenstopp sein würde, bevor es dann zur richtigen Herausforderung in den Raid geht, der ja nun mal die härteste Nuss im Game darstellen sollte. Nach anfänglicher Entrüstung rückten diese Stimmen allerdings auch schnell wieder in den Hintergrund. Denn Mitte September hatten die Kritiker bereits ein nächstes Ziel.

Den Leviathan-Raid.

Hier bemängelten viele Spieler die fehlenden Bosse. Allgemein fühle es sich nicht wie ein Raid, sondern mehr wie ein Open-World-Spaßtüten-Zirkus an. Leute auf der anderen Seite argumentierten mit der Story des Raids, dass Calus die Hüter ja nur prüfen wollte und der Raid deswegen mehr wie eine Art Testgelände aufgebaut war, welches nach und nach erweitert werden könnte (was nun tatsächlich in den DLCs passiert). Gut, Bosse hätte es vielleicht dennoch mehr geben können, da Calus ja auch sichtlich keine Probleme damit hat, seine Unterstellten an lootgierige Hüter zu opfern. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären.

Der Loot aus dem Raid.

Hatte man Pech, ging man mit einer neuen Waffe, die dank fehlender Perks für den Raid „relativ“ unnütz war, wir nehmen den Raid-Raketenwerfer jetzt mal raus, vielleicht ein neues Rüstungsteil, welches aufgrund fehlender Perks auf jeden Fall für den Raid unnütz war und einer Hand voll Tokens raus.

Dass es überhaupt massiv Kritik an diesem Token-System gibt, überspringen wir an dieser Stelle, denn da gibt es wirklich genug Befürworter, wie Kritiker. Aber unter’m Strich ging man aus dem Raid mit eigentlich wenig bis nichts. Zumindest nichts, wofür man sagen würde: „Ok, mal abgesehen vom Erfolgsgefühl, es geschafft zu haben, hat sich der Loot auch wirklich gelohnt!“

Man erinnere nur mal an z.B. die Sniper aus dem Zorn der Maschine Raid (Ex-Machina), welche eine Waffe mit interessanten Perks darstellte, die man doch gerne sein Eigen nennen wollte. Ganz zu schweigen vom Schwarzen Hammer (Crotas Ende), welche so beliebt und begehrt war, dass sie generft und später mehr oder weniger ganz aus dem Spiel entfernt wurde, bis sie dann in der Spindel ihr Revival feierte. Aus dem jetzigen Raid bekommt man vergleichsweise nichts. Und es wurde schlimmer.

Der Prestige-Mode wurde veröffentlicht.

Lange Zeit musste sich Bungie mit den Schmähungen plagen, die Raids in Destiny seien zu leicht. Die Top-Teams rannten förmlich bereits im ersten Durchlauf durch die Etappen. Hatte man den Anspruch „Worlds-First“ zu werden, sollte man sich schon vornehmen, einen neuen Raid, dessen Mechaniken man nicht kennt, in unter 6 Stunden zu schaffen. Mit dem Prestige-Mode wollte Bungie diesen Schmähungen Einhalt gebieten. Auch im bald erscheinenen DLC sprach der Entwickler von einer Herausforderung, welche er mit „You will die a lot“ („Ihr werdet oft sterben“) beschrieb. Meine persönliche Meinung ist hier: Sollte es der Anspruch eines fordernden Raids sein, das frustrierendste im Destiny-Universum massiv oft durchmachen zu müssen? Sollte ein Raid nicht fordernd sein aufgrund seiner Mechaniken und dem Gefühl, es das nächste Mal sicher zu packen, wenn man nur vielleicht mal eine andere Taktik ausprobiert? Oft zu sterben ist jetzt für mich nicht die Vorstellung von Spaß, aber ich lasse mich da gerne überraschen.

Zurück zum Prestige-Mode. Hier kam die Kritik von anderer Seite. Die sehr guten Teams waren nun vielleicht ein wenig gefordert, schafften den Raid aber auch ziemlich schnell. Für die weniger guten Teams, die z.B. einfach aus Spaß zusammen zockten, war zumindest der Endboss Calus ein Graus. Nicht wenige brauchten dutzende Anläufe, um den Dicken auch nur die Hälfte seine Lebenspunkte abzuziehen. Was ja eigentlich auch nicht ganz so schlimm wäre. Sicher ist es mies, nur mit sehr guten Spielern den schwierigsten Modus im Raid packen zu können. Das reißt manche Raidteams auseinander. Einige spielen dann mit fähigeren Spielern, andere bleiben komplett auf der Strecke. Aber das bringt die dickste Nuss in Destiny 2 nun mal mit sich. Könnte man argumentieren. Was dann aber wirklich bei allen Spielern auf Unverständnis stieß, war die Belohnung für die Mühe. Ein einfaches Ornament für eine Waffe, die zwar ganz gut aussah und auch ordentliche Perks besaß, aber seien wir mal ehrlich: Wer spielt mit der Acrius, wenn nicht aus Spaß?

Die Folge: Einmal und nie wieder. Zumindest ich kenne sehr viele Hüter, die nach einmaligen Abschluss des Prestige-Modes diesen nie mehr angerührt haben. Ganz einfach, weil es bis auf das verdienen leicht anders aussehender Rüstungsteile und der ein oder anderen Waffe keinen Anreiz gab, sich den Stress zu geben.

Zusammen mit den anderen Beschwerden wurden die Kritiker ab diesem Punkt immer lauter. Das ganze System sei nicht „lohnend“ genug.

Es gibt zwar viel zu tun, aber wofür?

Letzten Endes, um Tokens zu bekommen, welche dann gegen Pakete eingetauscht wurden, aus denen Gear droppt, welches man zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht gebrauchen kann und zerlegt, um dann legendäre Bruchstücke zu erhalten, welche so gut wie unnütz sind. Und die Kritik ging noch weiter. Nun forderten die Kritiker etwas, das ihnen fehlte und worüber sogar eine ganze Liste verfasst wurde.

Was fällt einem hier auf? Das sind eigentlich fast nur Dinge, die es zuvor in Destiny 1 gegeben hat.

Und an dieser Stelle möchte ich einmal kurz einhaken und mich dem eigentlichen Thema dieses Beitrags annähern.

Zu Beginn wurde die Frage gestellt, ob die Erwartungen an Destiny 2 vielleicht zu hoch sind, sodass Bungie diese unter normalen Bedingungen überhaupt nicht erfüllen kann?

Ich möchte mich an dieser Stelle davon distanzieren, Bungie und Destiny durchweg verteidigen zu wollen. Auch wir vom Blog haben natürlich unsere Vorstellungen, wie ein perfektes Destiny auszusehen hätte und nicht mit allem was Bungie tut,  sind wir bedingungslos zufrieden. Das wäre auch gar nicht in Bungies Sinne. Nur sollte man auch ab und an mal fragen, wie Bungie denn auf alle Wünsche und Forderungen gleichermaßen reagieren soll. Die Community ist groß und es gibt viele Gruppen mit ihren eigenen, teilweise sich auch sich gegenseitig widersprechenden, Vorstellungen. Auf der einen Seite soll Bungie neue Wege gehen, auf der anderen aber bitte bestimmte Dinge so lassen, wie sie waren.

Ein Beispiel: Was ergibt diese Liste dort oben überhaupt für einen Sinn? In Destiny 2 wurden viele Dinge entfernt, die nie wieder ihren Weg ins Spiel finden werden.  Auf andere dürfen wir uns vielleicht in einiger Zeit freuen, so wie eventuell auf die Sparrow Racing League. Dass gerade diese nach ihrer Einführung heftige Kritiken einstecken musste, in Destiny 2 jetzt aber von Anfang an gefordert wird, sei mal dahingestellt. Es gab genug Stimmen, die Destiny 2 jetzt schon als ein Destiny 1 mit leicht neuer Grafik und neuem Setting abschrieben. Und dann wird von anderer Seite wiederum eine Liste mit Destiny 1 Aspekten erstellt, die anscheinend so gut waren, dass sie auch in Destiny 2 ihren Weg hätten finden müssen?

Ein weiterer Kritikpunkt sind die mangelnde Spielzeit und der fehlende content.

Ein Argument, welches ein wenig durchdacht, sehr fragwürdig ist. Das ultimative Destiny würde wohl über 200 Stunden mit fordernden, dennoch nicht zu schweren, vielen und immer abwechslungsreichen Spielmöglichkeiten bieten. Die Frage sollte hier erlaubt sein, inwiefern das überhaupt umsetzbar wäre. Ich muss an dieser Stelle einräumen, dass Destiny 1 für mich lange Zeit auch irgendwie „reizvoller“ war, es wirklich permanent zu spielen. Vielleicht weil einfach einige Aktivitäten, wie das Farmen einer bestimmten Exo-Waffe, sehr lange gedauert haben oder aber weil man unbedingt die „EINE“ Waffe haben wollte, die jeder im Inventar haben musste, um zu Raids überhaupt mitgenommen zu werden, wofür Bungie in Destiny 1 wiederum viel Kritik erntete. Nun wurden anscheinend die meisten Exos so unbrauchbar gemacht, damit so ein Szenario gar nicht erst zustande kommen kann.

Kritik führt zu Handlung seitens Bungie, welche in Kritik von anderer Seite endet.

Das Problem mit den Exos ist da ein sehr gutes Beispiel. Und tatsächlich, wenn man Bungie hier etwas vorwerfen kann, dann ist es ein recht ungeschicktes Händchen dabei, nicht von einem Extremen ins Nächste zu stolpern, allerdings immer in dem Versuch, die goldene Mitte zu finden.

Des Weiteren wäre die Kritik, dass Destiny 2 mehr etwas für Casual-Gamer wäre, quasi auf deren Bedürfnisse zugeschnitten. Die Folge: Alles geht schneller, die Waffen werden schnell gefarmt, alles neue lässt sich schnell abgrasen, das Level steigt schnell und am Ende haben alle Alles. „Hardcore“ bis „Frequent“ Zocker beschweren sich über zu kurze Spielzeit, alles sei auf Casual ausgerichtet. Dazu muss aber auch gefragt werden: Wie schlimm ist das?

Hardcore Destiny-Zocker tun in diesem Moment so, als gäbe es nichts anderes zu zocken. Ich meine gut, es wird dort draußen natürlich auch Spieler geben, für die Destiny „The one and only“ ist. Aus meiner subjektiven Sicht aus muss ich allerdings anmerken, dass es für mich auch mal ganz entspannend ist, in Destiny alles geschafft zu haben. Einfach, weil Destiny für mich immer Vorrang haben wird und ich mich bei Content-Dürren auch mal anderen Spielen widmen kann. Soll heißen, es hat auch seine guten Seiten.

Warum ein MMO mit dem Umfang eines Witchers ausgestattet sein sollte, das sei auch mal dahingestellt und würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen. An dieser Stelle fällt es nur einmal sehr oft auf, dass sich viele Spieler darüber aufregen, zwischen 50 und 70 Euro für Destiny mit seinem „mangelnden“ Content ausgegeben zu haben und sich dann, in der Freundesliste gut sichtbar, Titeln wie CoD, Fifa oder Battlefront zuwenden. Das nur mal als Denkanstoß.

Wer am Ende darunter zu leiden hat, ist eigentlich Bungie, da ihnen die Spieler flöten gehen. Der Gamer wiederum hat dadurch objektiv betrachtet kaum Verlust, außer eben seinen 60 Euro. Wobei auch dort die Frage erlaubt sein muss, inwiefern sich die Ausgabe rechtfertigt. Es gibt halt einfach keinen Algorithmus, der 1 Euro in dafür zu erwartenden Spielspaß umrechnen kann, mal ganz abgesehen davon, dass verspürter Spaß extrem subjektiv ist. An dieser Stelle sollte man sich fragen, wie Bungie es überhaupt schaffen soll, den Spieler 24/7 bei der Stange zu halten, „bis“ dann die nächste Erweiterung kommt und es neuen Content oben drauf gibt, der dann wieder, zuzüglich zum anderen Content, 24/7 beschäftigen soll.

Einige werden an dieser Stelle bestimmt anmerken wollen, wie sehr ich mir hier doch selbst widerspreche. Auf der einen Seite spreche ich davon, wie lange ich Destiny 1 am Stück spielen konnte, auf der anderen, wie es denn möglich sein soll, den Spieler möglichst lange an Destiny 2 zu fesseln. Und ja, wie zu Beginn schon angesprochen, hat es sich Bungie mit seinen neuen Ideen vielleicht selbst ein wenig zu schwer gemacht. So darauf erpicht zu sein, den Spielern möglichst viele Wege zu bieten, lange in Destiny 2 zu verweilen und dabei völlig zu vergessen, dieses Verweilen auch sinnvoll zu gestalten, belohnend zu gestalten.

Abhilfe sollen die angekündigten Änderungen bringen

Doch auch hier scheinen viele wieder eine ganz andere Meinung zu vertreten, als von Bungie erhofft. Wobei man erwähnen muss, dass Bungie weiß, dass diese Änderungen nur der Anfang, der erste Schritt in die richtige Richtung sein sollen und können. Und dass Bungie explizit erwähnt, dass man hier genau auf das Feedback der Community hören wird.

Dennoch, nicht für jeden ist es reizvoll, dieselben Waffen noch einmal mit einem anderen Roll, ein wenig besser und dann unter dem Titel „Meisterwerk“ erneut zu farmen oder diese dahingehend aufzubessern. Oder aber einen Haufen Rüstungssets zu farmen, die sich allesamt vom Aussehen her kaum unterscheiden und beim Spielen eigentlich keinen so großen Unterschied machen.

Das Verlangen der meisten Spieler scheint demnach deutlich: Destiny 2 muss sich fernab vom Casual und mehr hin zum Hardcore-Gamer verändern. Doch wie soll das gelingen? Völlig neue, innovative Wege kann man von Bungie wohl in Destiny 2 nicht mehr erwarten, da das Grundgerüst bereits steht. Ein Programmiercode lässt sich auch nicht gleich binnen Tagen einmal komplett über den Haufen werden, ohne das ganze System gleich zu schreddern.

Was bleibt sind neue Elemente, die richtigen Elemente. Auf der anderen Seite muss Bungie ebenso aufpassen, nicht in alte Gewohnheiten zurück zu fallen und zu viel altes, aber erfolgreiches zurückzubringen. Dann wären viele, die sich das belohnende System aus Destiny 1 wünschen, zwar bedient, aber um sich denken zu können, dass sogleich ein völlig neues Camp an Kritikern an anderer Stelle auftun würde, muss man nun wirklich nicht hellsehen können. Zu oft wurde Bungie in vergangenen Zeiten vorgeworfen, sich all zu sehr auf alten Kram zu fokussieren, der bei den Gamern gut ankam.

Also bleibt die Grätsche zwischen dem, was gut war und dem Neuen, aber ungewissen.

Sicherlich wollte Bungie mit Destiny auch neue Wege gehen, vergaß dabei aber anscheinend, dass diese Wege auch lohnenswert zu beschreiten sein müssen. Dafür muss die Kommunikation mit der Community stimmen. Es ist auch nicht schlimm, ein Spiel für Casuals attraktiv zu gestallten, immerhin ist es nicht jedem vergönnt, von Mittags bis Nachts Destiny zu spielen. Allerdings sollte Bungie dabei auch nicht den harten Kern ihrer Community vergessen.

Die Probleme sind bekannt und Bungie muss nun darauf reagieren. Für einen Entwickler, der sich seit dem Release von Destiny 1 stetig mal mehr, mal weniger berechtigter Kritik zu stellen hatte bestimmt kein leichtes, aber immerhin kein neues Unterfangen. Fragwürdig finde ich an dieser Stelle nur, warum Dinge, die in Destiny 1 teils sehr starker Kritik unterlagen, vielen Spielern jetzt in Destiny 2 fehlen. Und ob es allein damit getan wäre, die alten, teilweise sehr langen Beutezüge, Quests und Meilensteine wieder einzufügen, nur damit es wieder heißt, Bungie bringe nichts Neues, nur Altes. Darf ein Spiel nur für den Hardcore-Gamer zugänglich sein oder soll auch ein Casual seinen Spaß daran haben dürfen und in den ganzen Genuss des Contents kommen können?

Destiny 2 war von Anfang an nach Bungies eigenen Aussagen nicht als „Zeitfresser“ geplant und solle mit dem normalen Leben vereinbar sein. Waren dies schon die ersten Anzeichen, wie schnell der dennoch recht umfangreiche Content abgearbeitet sein würde? War die Erwartungen für Destiny 2 einfach zu hoch oder trägt Bungie selbst Schuld daran?

Dieser Beitrag soll keine ultimative Meinung predigen, sondern in teilweise objektiver, meist auch stark subjektiver Weise einen Standpunkt erläutern und zum Denken anregen. Wenn ihr mit einigen Punkten konform geht oder diese überhaupt nicht nachvollziehen könnt, seid ihr natürlich dazu eingeladen, dies kundzutun, in einer vernünftigen Argumentationsweise natürlich. Rückblickend würde ich an dieser Stelle noch einmal dazu aufrufen, kurz inne zu halten und zu überlegen, was man von Destiny 2 wirklich erwarten kann und was nicht. Es ist sicher kein perfektes Spiel, denn Bungie hat beim Ausmerzen alter Fehler und dem Beschreiten neuer Wege einige wesentliche Dinge vergessen, um ihre Fans bei der Stange zu halten. Auch etliche Vorwürfe am PvP-Modus, die Time-to-Kill und das Ausbleiben von Superwaffen, welche den Schmelztiegel dominieren, habe ich hier bewusst nicht angesprochen. Es ist schon nicht ganz falsch, dass Destiny 2 mehr hin zum „nicht so guten“ Casual designed wurde. Die eine Frage ist, wie die Spieler in Zukunft damit umgehen, oder doch ein totaler Umbruch her sollte, damit die Hardcore Fans in Destiny wieder eine Herausforderung sehen.

Die andere, wie es mit Destiny 2 allgemein weitergehen wird. Wie sein Vorgänger damals,  ist auch Destiny 2 nun ein sich entwickelndes Projekt mit viel Potenzial. Und es ist nun an Bungie, mit Unterstützung der Community, dieses Potenzial zu fördern. Damit den Erwartungen Rechnung getragen werden kann – euer Swift.

 

3 Comments
  • Sandro
    4. Dezember 2017

    Ich verstehe einfach nicht warum man es nicht wie in z.B. WoW gemachtg hat einfach erweitern neue Story neue Waffen einfach einen Schritt vor den anderen.
    Warum wird der Spieler den Berg herrunter geschmissen und er darf dann den ganzen Weg noch einmal gehen.
    Zu den Casuals kann ich nur sagen diese haben in solchen Spielen nichts zu suchen.
    Wenn ich keine Zeit habe zu spielen kann ich dieses Spiel halt nicht spielen, will ich es aber trotzdem spielen dann muss ich halt für meinen Erfolg Zeit inverstieren.
    Bungie hat irgendwie einen gewaltigen Denkfehler.
    Denn die Elitespieler haben Destiny 1 groß gemacht auch als es nichts zum spielen gab haben sie trotzdem an dem Spiel festgehalten.
    Kam dann endlich einmal neuer Content wurde alles bis auf den letzten Tropfen ausgepresst und sogar das Evaversum leer gekauft um z.B. seine Rüstung zu komplettieren und man hat nicht wirklich über den Preis nach gedacht.
    Dann kam Destiny 2 komplett auf Casual ausgelegt.
    Und jetzt der Denkfehler, die Casuals kommen spielen die Story durch und weg sind sie wieder und sie kommen wahrscheinlich auch nie wieder weil sie nicht mit Herz Leib und Seele Destiny 2 spielen.
    Und dann ist da die Elite die alles haben wollen, endlich etwas neues, wenn es das und das gibt ist mir das scheiß egal was es kostet ich werde es mir holen.
    Sie fangen an die Story zu spielen denken sich naja dann ist das Spiel fast ausgelutscht farmen irgendeine Rüstung farmen die Waffen sind total enttäuscht und geben für dieses Casual versaute Spiel auch kein Geld mehr aus weil sie mehr als einmal von Bungie enttäuscht wurden, und dann sind diese auch weg und kommen nicht wieder.
    Also hat Bungie nicht nur den Casuals und den Elitespielern das Geld aus den Taschen gezogen welche beide nach den ersten 2-4 Wochen das Spiel boykottieren sondern steuern gerade unaufhaltsam dem Finanziellen Abgrund entgegen.
    Hätten sie die Casuals vorne vor gelassen bin ich mir sicher hätten sie mehr durch die Elitespieler eingenommen als das was jetzt passiert.
    Und mal ehrlich es wurde immer wieder gesagt für den alten Code sei es schwer zu programmieren, ja mag sein aber man hätte es auch einfach verändern können.
    Wie Ufer der Zeit hätte man auch einfach die sachen in den neuen Code Implementieren können.
    Bungie hat viele Spieler immer und immer wieder enttäuscht immer und immer mehr sind gegangen die Elite hat immer wieder an dem Spiel fest gehalten aber wenn die Elite geht dann geht sie für immer.

    Und eine Anmerkung muss ich noch zu dem Waffensysteme los werden.
    Was soll dieser Blödsinn mit zwei Primär Waffen und einer schweren.
    Es ist nur dazu gekommen wegen dem PvP.
    Das vorherige war bei weitem besser als das jetzige.
    Klar Denkweise wir nehmen die Spezialwaffen raus dann kann keiner mehr darüber meckern aber wenn die Spieler dann zu Beginn des spieles gleich schwere bekommen und diese auch immer wieder und wieder auffüllen können hat das ganze rein garnichts gebracht denn es ist jetzt viel schlimmer als mit den Spezialwaffen.
    Implizit ist Destiny jetzt einfach nur ein CoD MMO Mix und damit die ganzen Kiddis auch mal etwas Tot bekommen dürfen sie jetzt noch mit einer Super um sich schmeißen.

    Destiny hatte soviel potenziel und dann kam die Geldgier.

  • Robin
    4. Dezember 2017

    Sehr geiler Artikel… gefällt mir wirklich sehr sehr gut…
    Ich muss wirklich sagen , dass ich nicht verstehen kann , warum denn die ganze Zeit, auf Destiny 2, mit dem Hammer eingeschlagen wird… okay, ja es hat schon die ein oder anderen Mängel, aber im großen und ganzen ist es ein wirklich gelungenes Game. Ich spiele jetzt seit Jar 1 Destiny und ich muss wirklich sagen , dass Destiny1 am Anfang echt viel schlimmer war und Destiny 2 wirklich vieles richtig macht… natürlich vermisse auch ich die einen oder anderen Sachen aus D1, aber ich bin auch schon gespannt, was noch vor uns liegt…ich bin mir fast sicher, dass am Ende wieder ein mehr als geniales Game entstehen wird… ich denke, dass viele Leute, vor lauter Geschimpfe, vergessen, welch riesigen Entstehungsprozess Destiny 1 hinter sich hatte, bis es das geniale Spiel geworden ist , welches es am Ende geworden ist… persönlich werde ich die Hoffnung nicht aufgeben und bin mir fast sicher, dass Destiny 2 mit der Zeit ein ebenso geniales Game wird, wie sein Vorgänger es nach mühsamen Veränderungen, DLC’s und Erweiterungen gewordenen ist…
    In diesem Sinne, guten Loot an alle Hüter da draußen, Kaos45newOne…

  • Bob Unex Morane
    4. Dezember 2017

    Daumen hoch für den Beitrag…hoffentlich wird er auch bis zum Ende gelesen…..Ich habe viel kritisiert am Anfang…jetzt farme ich MODs um endlichbdie drei Chars zu perfektionieren….Man muss auch ein bisschen Jäger und Sammler sein……das nicht alles nur noch für Hardcore Gamer ist finde ich gut…die Vex Mythoclast war für mich unerreichbar…. Damit ist in D2 Schluss… Chance geben und weiter schauen

Sorry, the comment form is closed at this time.