Destiny – die Story wurde massiv umgeschrieben

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Erst gestern haben wir euch vom Rechtsstreit zwischen dem Komponisten Marty O’Donnell und Bungie/Activsion berichtet. Dem dabei veröffentlichten Gerichtsdokument lassen sich weitere Informationen um Destiny entnehmen.
Schon der verspätete Release von Destiny lies vermuten, dass die Story des Spiels ursprünglich eigentlich etwas anders geplant war, als die letztendlich erschienene.
Giga Games hat kurz nach dem Release bereits ein sehr interessantes Video zu diesem Thema veröffentlicht:

Das Gerichtsdokument bestätigt nun genau diese Vermutung.

Die Story von Destiny wurde noch kurz vor Release massiv beschnitten und umgeschrieben.
In den Gerichtsdokumenten unter Sektion 2, Paragraph 10, lässt sich folgender Absatz lesen:

Obwohl Destiny für September 2013 geplant war, wurde im August 2013 die Geschichte grundlegend geändert. Damit wurde der Release auf den März 2014 gelegt, viele Änderungen an bereits fertiggestellten Inhalten mussten vorgenommen werden.

Wegen der Änderungen an der Story, musste der Release von Destiny schließlich noch ein zweites mal nach hinten verschoben werden. Das Spiel wurde dann letztendlich im September 2014 veröffentlicht.
Der damalige verantwortliche Autor für die Story, Joseph Staten, kündigte jedoch nach 15 jähriger Firmenzugehörigkeit im September 2013, einen Monat nach der Story-Revision. Weshalb, das ist völlig unbekannt. Es lässt sich jedoch annehmen, dass es, wie schon mit Marty O’Donnell, auch Streitigkeiten zwischen dem Autoren Joseph Staten und Bungie/Activsion gab. Grund dürfte wohl gerade die Beschneidung der Story gewesen sein.
Kritiker bemängelten bereits kurz nach Release das Spiel und kritisierten die fehlende, bis gar nicht vorhandene Story von Destiny. Die vorhandene Geschichte bestünde nur aus Versatzstücken und erzähle keine zusammenhängende Geschichte.
Auch die wohl kurzerhand entworfenen Grimoire-Karten scheinen als Lückenfüller für die nicht vorhandene Story erschaffen worden zu sein, bzw. um entstandene Storylücken zu schließen. Sie lassen vermuten, dass die Hintergrundgeschichte von Destiny eigentlich ganz anders erzählt werden sollte.
Es scheint wohl, als gab es kurz vor der Fertigstellung des Spiels massive Streitereien zwischen Bungie/Activision und ausschlaggebendem Personal.
Bungie-Gründungsmitglied Marty O’Donnell wurde ohne Angabe von Gründen gekündigt und Joseph Staten ging von selbst.
Der ebenfalls ehemalige Bungie-Mitarbeiter und Lead Designer von Halo 3, Jaime Griesemer, twitterte zur düsteren  Unternehmenskultur von Bungie:

Was Bungie Marty angetan hat, haben sie mit dutzenden guten Leuten gemacht. Manchmal sogar Schlimmeres. Gut, dass sich endlich einer gewehrt hat. #TheArbiterSpeaks

Auch Bungies Ex-Senior-Artist Vic DeLeon schrieb als Antwort auf dessen Kommentar via Twitter:

Amen Bruder. So, so viele.

Story-Autor Joseph Staten ist mittlerweile zu Microsoft zurückgekehrt und schreibt an den Stories verschiedener Xbox-Titel.
Die ehemaligen Bungie Mitarbeiter Jaime Griesemer, Martin O’Donnell und Vic DeLeon taten sich zusammen und gründeten das Indie-Studio High Wire Games.

Quelle

1 Comments
  • jim jupiter (healthiest man in chicago)
    9. September 2015

    Als kleiner Hinweis: Im Video von Giga sieht man bei Minute 11.56 auf dem Bildschirm der Raum vom Osirisevent wenn man ein makelloses Ticket erreicht. Das Giga Video wurde kurz nach dem Destiny Release veröffentlicht… Arbeiteten sie dort bewusst am DLC oder war das am Anfang schon drin und dann gestrichen. Wir werden es nie erfahren.

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